Digital Humanities Day #3

14. & 15. Januar 2021

Keynote

Digital Humanities: Strukturen, Methoden und Projekte – Erfahrungen beim Aufbau von Services

09:15-10:15, Main Room

Dr. Christian Riepl, Akad. Dir.
IT-Gruppe Geisteswissenschaften der LMU München
https://www.itg.lmu.de

Abstract

Der Vortrag blickt zurück auf die Entstehung der Digital Humanities an der LMU München und dem damit verbundenen Aufbau von Services für die Geisteswissenschaften. Er behandelt das Konzept der IT-Gruppe Geisteswissenschaften sowie die organisatorischen, technischen und personellen Strukturen, sodann die Aufgabenbereiche a) IT-Infrastruktur, b) Forschung & Lehre digital und c) Forschungsdatenmanagement. Dabei werden ausgewählte Projekte und Konzepte aus Forschung und Lehre exemplarisch vorgestellt. Schließlich sollen auch Themen wie z.B. Stellenwert, Mehrwert und Nachhaltigkeit des Digitalen in den Geisteswissenschaften zur Sprache kommen.

Über Christian Riepl

Christian Riepl arbeitet seit etwa Mitte der 1980er Jahre auf dem Gebiet der Digital Humanities. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Wolfgang Richter am Lehrstuhl für ugaritische und althebräische Sprach- und Literaturwissenschaft sammelte er wertvolle Erfahrungen nicht nur im Bereich der althebräischen Philologie sondern - durch die damalige Kooperation mit der Informatik an der TU München - auch auf dem Gebiet der Informatik in den Bereichen Programmierung, Datenbanken und Webtechnologie. Nach seiner Promotion übernahm Christian Riepl an der LMU die „Arbeitsstelle für rechnergestützte Forschung der Fakultät 12 und verwandter Fächer“ und baute diese ab den späten 1990er Jahren zur IT-Gruppe Geisteswissenschaften (ITG) aus. Bis heute gilt sein Interesse der althebräischen Sprach- und Literaturwissenschaft, biblisch-orientalischen Sprachen und rechnergestützten Methoden bei der Analyse von Sprache und Literatur (Korpuslinguistik). Als Mitherausgeber des online-Publikations-Portals „KiT – Korpus im Text“ fördert er innovatives Publizieren im Umfeld der Korpuslinguistik (www.kit.uni-muenchen.de). Aktuell widmet er sich den Schwerpunkten „Digitale Infrastrukturen für Forschung und Lehre (DHVLab - Digital Humanities Virtual Laboratory: www.dhvlab.gwi.uni-muenchen.de)“ und „Forschungsdaten-management (www.fdm-bayern.org und www.nfdi.de)“.

Über die IT-Gruppe Geisteswissenschaften (ITG)

Die ITG hat seit dem Jahr 2000, insbesondere seit dem Einsetzen der Förderung der Digital Humanities im Jahr 2013 ihr Profil geschärft. Sie versteht sich heute als Kompetenz- und Datenzentrum für die digitalen Geisteswissenschaften. Ihre Zuständigkeit erstreckt sich auf den gesamten Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften an der LMU München. Ihre Organisation beruht auf einem fakultäts- und fachübergreifenden Konzept. Zu ihren Aufgabenbereichen gehören a) IT-Infrastruktur, b) Forschung & Lehre digital und c) Forschungsdatenmanagement (in Kooperation mit der Universitätsbibliothek der LMU).

Die ITG fördert grundsätzlich die Zusammenarbeit zwischen Geisteswissenschaften, Informatik, Statistik und Computerlinguistik sowie den neu aufkommenden data sciences. Ihr Ziel ist dabei, den interdisziplinären Dialog weiter auszubauen und damit für alle Beteiligten fruchtbare Synergieeffekte zu erzeugen. Die Vermittlung von Datenkompetenz und die Sensibilisierung für die Nachhaltigkeit der Forschungsdaten bildet hier eine wesentliche Grundlage für den Dialog zwischen den Disziplinen. Die ITG ist auf Münchner Ebene (dhmuc.hypotheses.org) und bayernweit institutionell vernetzt. Ihre Expertise in Sachen DH und Forschungsdatenmanagement ist mittlerweile deutschlandweit und international gefragt.